Aufgabe des Verbandes

Aufgabe des Ostedeichverbandes

Aufgabe des Ostedeichverbandes ist es, das Verbandsgebiet vor Sturmfluten u. Hochwasser zu schützen. Das Verbandsgebiet ist im Niedersächsischen Deichgesetz (NDG) festgelegt.

Es umfasst die zu schützenden Gebiete, die von der oberen Deichbehörde durch Verordnung nach der Höhe des maßgebenden Sturmflutwasserstandes (NN + 6,00 m) im Einzelnen abgegrenzt sind.


Der Elbe- u. Ostedeich im Verbandsgebiet mit einer Gesamtlänge von ca. 73 km bedarf der ständigen Pflege und Unterhaltung. Nur dadurch ist ein wirksamer Schutz vor Überflutungen u. eine größtmögliche Sicherheit des Verbandsgebietes zu gewährleisten. Die Kosten der Deichunterhaltung müssen durch Beiträge gedeckt werden, da keinerlei Zuschüsse hierfür gewährt werden.


Der Ostedeichverband arbeitet effizient u. bürgernah. Ziel ist es, die Kosten gering zu halten, damit die Belastung der Grundstückseigentümer in einem erträglichen Rahmen bleibt. Die Deichunterhaltung ist deshalb überwiegend auf Deichnutzer, das sind Anwohner am Deich, Landwirte oder in Teilbereichen Schäfer, übertragen worden, die den Deich in der Regel beweiden. Alleine für die Nutzungsentschädigungen sind z. Zt. jährlich ca. 111.000 Euro aufzuwenden.


Über das Maß der normalen Unterhaltung hinausgehende Arbeiten, wie z.B. Beseitigung von Treibsel, Reinigung von Deichentwässerungsgräben, Gehölzschnittarbeiten und Unterhaltung von Deichverteidigungs- und Treibselräumwegen, werden in der Regel vom Bauhof des Unterhaltungsverbandes Untere Oste ausgeführt u. nach Aufwand abgerechnet. Dieses stellt eine sehr wirtschaftliche Lösung dar.


Der Ostedeichverband hat außerdem Vorsorge für die Deichverteidigung zu treffen, indem ein Deichbuch u. Deichverteidigungspläne erarbeitet und wichtige Materialien, wie z.B. Sandsäcke, die im Sturmflut- oder Hochwasserfall benötigt werden, vorgehalten werden.

Das Leben an der Küste

Das Leben der Menschen an der Küste ist seit den Anfängen der Besiedlung durch den ständigen Kampf gegen das Vordringen des Meeres geprägt.

Nach der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren verlief die Küstenlinie von Mittelengland über die Doggerbank nach Nordjütland. Seither ist der Meeresspiegel um ca. 40 m angestiegen, was zu einem Vordringen der Nordsee um rund 300 km nach Süden führte. Zunächst schützten die Küstenbewohner sich dadurch, dass sie ihre Behausungen auf Erdhügeln (Warften) errichteten. Später wurde erste Deiche errichtet, um auch ihre Ländereien vor einer Überflutung durch salziges Meerwasser zu schützen.

Immer wieder aber durchbrachen schwere Sturmfluten die Deiche und verursachten große Verluste. Allein in der Marcellusflut vom 16. Januar 1362 verloren an der Nordseeküste etwa 100.000 Menschen ihr Leben. Schwere Sturmfluten in der neueren Zeit waren die von 1825, 1855, 1906, 1962 und 1976.

Inzwischen aber hatte der Deichbau, insbesondere nach 1962, einen solchen Stand erreicht, dass sich die Verluste in Grenzen hielten. Im Kampf gegen die Naturgewalten gibt es aber keinen Stillstand. Der Wasserspiegel der Nordsee steigt weiter und mit ihm die Sturmfluthöhen.